Warum sind Peelings nützlich?

An ihrer Oberfläche bildet unsere Haut den “Hydro-Lipid-Film. Er hat einen bestimmten ph-Wert (Säure-Schutz-Mantel). Insgesamt besteht er aus einem Klebe-Verband verschiedenster Dinge: Abgestorbene Zellen, Feuchtigkeit (Hydro), Fett bzw. Sebum (Lipid). Diese Mischung wird durchsetzt von allerlei Kleinstlebewesen, zum Beispiel Bakterien, ähnlich wie in der “Mundflora”. Ein Teil dieser bakteriellen Vorgänge ist erwünscht, gehört quasi zu einer gesunden “Hautflora”, ein anderer Teil ist eher unerwünscht. Bakterien haben ebenfalls einen Stoffwechsel und produzieren somit Ausscheidungsstoffe. Und diese gehören ab gereinigt. Manchmal sickern sie zum Beispiel in Poren, verstecken sich unter schon toten aber noch nicht abgefallenen Haut-Zell-Schuppen. Übrigens – desto mehr tote Hautzellen sich ansammeln desto fahler, gräulicher wird unser Haut Teint. Frische, rosa Haut kommt dann zum Vorschein wenn die abgestorbenen Zellen weg sind.

Zusätzlich wird dieses Cocktail Gemisch angereichert von Umwelt-Schmutz, zum Beispiel Feinstaub. Auch Farb-Kosmetik-Rückstände oder Ablagerungen die wir von unserem Arbeitsumfeld mitnehmen, können sich auf unserer Haut ab- und einlagern.

Kurz um, von Zeit zu Zeit braucht unsere Haut einen Frühlingsputz, so wie unsere Zähne eine Profi-Hygiene brauchen. Und genau deshalb sind Peelings kein Luxus, sondern sie sind für das Funktionieren einer gesunden Haut schlicht notwendig. Früher trockneten unsere Handtücher im Freuen und waren danach hart. Und haben uns “gepeelt” wenn wir uns damit trockneten. Weichmacher vermeiden das heute. Wenn wir unter einem Mikroskop sehen würden, wie viel Schmutz und unappetitliche Bestandteile ein Peeling von unserer Haut entfernt würden die meisten von uns noch sehr viel öfter ein Peeling durchführen!

Noch ein wichtiger Punkt. Nur eine regelmäßig und richtig gepeelte Haut erlaubt eine ideale Durchlässigkeit in den relevanten Zellschichten um das Einwirken potenter Wirkstoffe zu ermöglichen. Bleibt der klebrige Verband aus toten Zellen, Fetten, Feinschaub, Make-Up Rückständen, Bakterien und deren Ausscheidung erhalten, können wir auf unsere Haut cremen was wir wollen, es kann kaum etwas gutes bewirken. Es bleibt auf der Oberfläche liegen.

Bei der Peeling Frequenz lauert jedoch auch die Gefahr! Zu oft ist auch nicht gut. Denn der äußerste Bereich unserer Haut, die äußeren Zellschichten erfüllen einen wichtigen Schutz! Sie verschließen unsere Haut die Barriere ist zwischen unserem körperlichen Innenleben und der Außenwelt. Diese Schicht schützt uns auch gegen UV-Belastung, gegen Austrocknung und Erreger die an uns heran kommen und nicht eindringen sollen. Dieser Schutz ist elementar! Er darf nicht verletzt werden. Wir sollen beim Peelen vermeiden das es zu anhaltenden Rötungen, einem Brennen auf der Haut kommt. Wir wollen einen Effekt der nach einer frisch erscheinenden Politur gerät, wir wollen aber keine zerkratze, strapazierte Haut.

(Es gibt nur eine Ausnahme: Wenn Ärzte und Beauty-Profis sehr starke Peelings durchführen z.B. mit Fruchtsäure-Peelings, Mikro-Dermabrasionen, etc. schälen sie absichtlich so viel Haut ab das das Ergebnis einer absichtlichen Hautverletzung gleicht und es danach zu einem Heilprozess kommt bei dem u.a. sehr viel mehr Kollagen gebildet wird als bei einem normalen Peeling. Dadurch wird die Haut insgesamt glatter, und das wirkt sich positiv auf feine Linien und Fältchen aus. Patienten die sich solchen Prozeduren unterziehen müssen sich in der Regel auch einige Tage zurück ziehen da es zu starken Rötungen und Hautirritationen kommt. Solche Behandlungen gehören jedenfalls in die Hände von Medizin- und Beauty-Profis.)